Aktualisiert 30.11.2012
Berni's Online Galerie  
Augen – Blicke ... Der Spiegel der Seele ...

 

 

 

Manchmal sagen Blicke mehr als Worte, und der Gesichtsausdruck spricht eine
deutliche Sprache:
Emotionen, Befindlichkeiten werden
mehr oder weniger sichtbar
und transparent.

Gesichter erwecken Interesse, sie können aber auch täuschen, können Fassade sein.

Immer haben sie aber eine Wirkung, man schließt von bestimmten Eigenschaften des Gesichtsausdruckes auf die dahinter stehende Persönlichkeit.


Das Blickverhalten hat eine zentrale Bedeutung in der nonverbalen Kommunikation
und es spielt beim Herstellen und Aufrechterhalten von sozialen Beziehungen eine wichtige und vielschichtige Rolle.


 

 

 

 

 

 

 

 

In den Augen spiegelt sich vieles wieder:

Interesse, Freundlichkeit,
Wärme, Freude, Trauer,
Zu- oder Abneigung, 
Erstaunen,

sexuelle Anziehung, Überraschung,
Angst, Drohung, Unterwürfigkeit,
Wut, Ekel, Abscheu,
Schmerz

Die Bedeutung und der Umgang mit dem Blickkontakt werden jedoch kulturell verschieden bewertet und für bestimmte Situationen gibt es unterschiedliche Regeln:

 

 

 

 

 

 

Lateinamerikaner und Asiaten vermeiden z.B. oft direkten Augenkontakt, da sie ihn als Respektlosigkeit werten, während für Europäer Blickkontakt zur Herstellung einer sozialen Basis üblich ist.

 

 

Augenkontakt kann aber auch als unangenehmes Anstarren und Aggression
empfunden werden

 

 

Die Augen = SEHEN ist mehr als der physiologische Vorgang: 

Das Auge hat schon immer eine faszinierende und vielschichtige Rolle im Leben der Menschen gespielt, wird thematisiert in Sprichwörtern, Redewendungen,
in Gedichten , in der Literatur,
in verschiedenen Religionen und Kulturen, sowie in der Esoterik.

 

Ich sah SIE an,
SIE gab mir den Blick zurück;
Und wir fassten uns mit den Augen bei den Händen.

Kurt Tucholsky

 

 

 

"Das Licht überliefert das Sichtbare dem Auge;
das Auge überliefert's dem ganzen Menschen.
Das Ohr ist stumm, der Mund ist taub; aber
das Auge vernimmt und spricht. In ihm spiegelt
sich von außen die Welt, von innen der Mensch.
Die Totalität des Innern und Äußern wird durchs
Auge vollendet."

Johann Wolfgang von Goethe

 

Neuer Frühling XVIII

Mit deinen blauen Augen
Siehst du mich lieblich an,
Da wird mir so träumend zu Sinne,
Daß ich nicht sprechen kann.
An deine blauen Augen
Gedenk ich allerwärts
Ein Meer von blauen Gedanken
Ergießt sich über mein Herz.


Heinrich Heine


Die Augen beizeiten öffnen:
Nicht alle, welche sehen, haben die Augen offen;
und nicht alle, welche um sich blicken, sehen.

Baltasar Cracián y Morales


Was man durch die Augen sieht, wird das Herz niemals vergessen.

Armenisches Sprichwort

Man kann mit der Zunge lügen, nicht mit den Augen.

Belgisches Sprichwort


 

 

Die Augen
sind die Fenster der Seele.

Hildegard von Bingen

Augen sind
die Tür zum Menschen
können dich wärmen
oder dich frieren lassen
können eine Wand sein
oder dich ganz sanft umarmen
und die Tür öffnen
zum Herz

Engelbert Schinkel

 



 

Augen in der Großstadt

 

Wenn du zur Arbeit gehst
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
dann zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider –
Was war das? Vielleicht dein Lebensglück...
vorbei, verweht, nie wieder.

Du gehst dein Leben lang
auf tausend Straßen;
du siehst auf deinem Gang,
die dich vergaßen.
Ein Auge winkt,
die Seele klingt;
du hast's gefunden,
nur für Sekunden...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider –
Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...
vorbei, verweht, nie wieder.

...

Kurt Tucholsky

 

 



Redewendungen, die in unsere Sprache einfließen:

... etwas mit den Augen verschlingen ...
... jemandem schöne Augen machen ...
... einen Wunsch von den Augen ablesen ...
... etwas nicht aus den Augen verlieren ...
... etwas im Auge behalten ...
... jemandem ein Dorn im Auge sein ...
... auf einem Auge „blind“ sein ...
... jemandem gehen die Augen auf ... / über ...
...  seinen (eigenen) Augen nicht trauen ...
... die Augen vor etwas „verschließen“ ...
... etwas fällt einem wie Schuppen von den Augen ...

 


 

Seit Jahrtausenden besteht der Volksglaube, dass Blicke besondere Kräfte und Energien senden können. 


Insbesondere die Angst vor dem Bösen Blick ist weltweit verbreitet.
Dieser Aberglaube an die unheilvolle Kraft des Bösen Blicks, der Tod, Unheil oder Krankheit bringt auf wen oder was er trifft, stammt vermutlich aus prähistorischer
Zeit im Orient und hat sich von dort aus verbreitet,  denn die meisten Überlieferungen stammen von Sumerern und Babyloniern.

Auf Kreisschrifttafeln, die auf das Jahr 3000 v. Chr. zurückgehen, ist das sumerische Wort IG-HUL = „Auge böse“ zu lesen.



 


 

Die Abwehrmethoden des Bösen Blickes sind vielfältig und kulturabhängig ganz unterschiedlich:

Amulette aller Art, die getragen werden, um sich vor dem Bösen Blick zu schützen,
Perlen aus Augen-Achat, als Schmuck getragen,
rote Chilli-Pfeffer-Schoten,
Bemalung der Haut mit Mustern aus Henna,
rote Schleifen an Bettchen von Kleinkindern,
Hufeisen, Kreidezeichen


 

Überwiegend in fernöstlichen Religionen , im Buddhismus und Hinduismus symbolisiert das Dritte Auge (Ajna) göttliche Weisheit und Erleuchtung. Nach Chakrenlehre soll es ein energetisches Zentrum in der Mitte der Stirn zwischen dem Haaransatz und den Augenbrauen sein.

 

 

 

In der Esoterik wird der Begriff des Dritten Auges verwendet für Menschen mit Fähigkeiten von außersinnlichen Wahrnehmungen, Visionen.

 


 

Im christlich-mystischen Verständnis
wird das Dritte Auge als
"inneres Sehen der Seele"
aufgefasst.

 


 



Besinnung
auf sich selbst
öffnet den Blick
für die
wesentlichen Dinge

(c) Edith Tries


 



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