Aktualisiert 30.11.2012
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"Er ist so schön und drollig und bringt so viel Leben in den stillen Wald, dass wir ihn dort nicht missen möchten"

schrieb schon Hermann Löns in seiner
Tiernovelle über den
Eichelhäher

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Mit seinem bunten Gefieder, den leuchtend blauen Federn und der auffallenden Gesichtszeichnung ist er der farbigste Vogel unter den Rabenvögeln.


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Seinen grauen Scheitel
mit den dunklen Streifen kann er auch zu
einer Haube aufrichten.

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Wenn man durch den Wald spazierengeht,
ist das "Rätschen" des Eichelhähers hörbar:
Mit seinem krächzenden Alarmruf
warnt der Vogel auch andere Tiere
vor möglichen Gefahren.

Er gilt daher als "Wächter des Waldes".

 

 

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Der Eichelhäher
hat das besondere Talent, Stimmen und Geräusche zu immitieren,
den Ruf eines Habichts,
die Stimmen des Waldkauzes,
der Drosseln und Meisen,
das katzenähnliche Miauen eines Bussards
und Stimmen anderer Tiere.

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Ansonsten ist sein Gesang
leise "schwätzend",
was auch zu seinem wissenschaftlichen Namen führte:

Garrulus glandarius


(lat. garrulus = Schwätzer,
glandarius = Eichel)

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eichelhaeher10 Im Herbst
sammeln die Eichelhäher
Eicheln, Bucheckern, Nüsse
als Wintervorrat

und legen viele Verstecke an.


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Bis zu 10 Nüsse auf einmal kann der Eichelhäher in seinem Kehlsack
verschlucken und zu einem geeigneten Versteck bringen
in Baumrinden, Baumstümpfen oder im Boden
- mit Laub verdeckt.


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Da dieser Vogel seine gesammelten Früchte nicht wie die Eichhörnchen riechen kann, findet er seine Verstecke nicht alle wieder und verzehrt seinen Vorrat nur zum Teil.

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Die im Boden zurückgebliebenen Nüsse keimen im nächsten Jahr und entwickeln sich zu neuem Baumbestand: Somit trägt der Eichelhäher zur Verbreitung von Eichen und Nussbäumen bei.

Eichelhäherflug

Blaublitzend Gefieder,
misstönende Lieder:
Eichelhäher fliegen vorbei.
Schwirren von dannen,
über Eichen und Tannen
mit wachsamem Geschrei.

Der Tag neigt sich zu Ende,
Dämmerung schleicht behände
über Wiesen und Wald.
Natur legt sich zur Ruhe,
„zieht aus Rock und Schuhe“*,
schläft wohl schon bald.

Die Nacht kehrt nun wieder
mit samtenem Gefieder
und hellem Mondenschein.
Hoch in den Bäumen
schlafen und träumen
kleine Waldvögelein.

Tau perlt hernieder,
goldgesäumte Lieder
begrüssen den Tag.
Der Wald erwacht zum Leben,
Insekten summen und schweben,
Vögel singen im Hag.

Ferne am Himmel
Blaudunkles Gewimmel,
Eichelhäher fliegen vorbei.
Lassen sich nieder,
blau blitzt das Gefieder,
laut tönt ihr Geschrei.

*) Diese Zeile habe ich einem selbstgedichteten Schlaflied meiner Mutter entlehnt.
© Meierhofer-Fokken, Helke

Veröffentlicht in dem Buch: "Vor der Zeit im blauen Kleid. Wege aus dem Labyrinth der Erinnerungen“ , Frieling-Verlag Berlin


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