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Während
wir heutzutage bei Kühen und Rindern
überwiegend an Milchproduktion, Fleisch- und Masterfolg oder
Rinderwahn denken,
wurden in früheren Kulturen ihre Vorfahren - Ur,
Büffel und Wisent -
als Erscheinungsform des Göttlichen gesehen und als ein Symbol
des Himmels und damit auch des Lebens und der Wiedergeburt verehrt. |
Der
Auerochse - oder
auch Ur genannt - ist von zahlreichen Höhlenzeichnungen bekannt.
Er war 1,80 Meter hoch und wog bis zu einer Tonne, die Hörner
wurden bis zu 80 Zentimeter lang. |
Er
hatte seinen Ursprung im indischen Raum
und breitete sich von Indien nach China, Nordafrika und Europa aus.
Auch in Deutschland kann der Auerochse (Bos primigenius primigenius)
durch Fossilienfunde nachgewiesen werden. |
Die Verehrung
des Rindes ist uralt: Schon die indischen Veden aus dem
6. Jahrtausend vor Chr. erwähnen Heilige
Kühe. Es entstanden Stierkulte und Fruchtbarkeitsriten.
Der Stier galt als Symbol der Kraft und der Macht,
die Kuh veranschaulicht die nährenden, mütterlichen Kräfte
der Natur.
Ausgrabungsfunde und Felszeichnungen zeigen, dass der Stier auch
als Opfertier für die Götter
galt und die Menschen sich gerne im Kampf mit
der Kraft dieses Tieres messen wollten. |
Die
alten Ägypter verehrten den Apis-Stier
als Gottheit |
Die Himmelsgöttin
Nut dachte man sich als Kuh, aus deren Euter
die Milchstraße
entsprang.
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Die Griechen
hatten in dem Gott Zeus einen
Göttervater, der gern in Gestalt eines Stieres zu den
Menschen kam.
So verführte er als Stier die schöne Europa.
Auch eine Priesterin der Hera, Io, wird von Zeus in eine
Kuh verwandelt, damit der sich mit ihr in Gestalt
eines Stieres paaren kann.
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In der germanischen Mythologie
gab es die Urkuh Audhumla, die den Urriesen Ymir nährt,
das erste menschenähnliche Wesen (Buri) aus dem Eis freileckt
und so erst die Entstehung der Welt und des zugehörigen
Lebens ermöglicht.
Audhumla
leckt Buri aus dem Eis. Aus einer isländischen Handschrift
des 18.Jhs.
Quelle:wikipedia
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Das
frühe Judentum dagegen entwickelte
mehr als 1000 Jahre vor Christus einen strengen Monotheismus, der
keine tiergestaltigen Gottheiten zuließ. Mensch und Tier galten
als ebenbürdige Partner, die Nutztiere gehörten
zum Kreis der Familie und sollten auch am Sabbat ruhen. |
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In Indien
genießen Rinder bis heute eine besondere Verehrung.
In der Mythologie hat die Kuh ihre Heiligkeit dem Gott Krishna
zu verdanken, der zusammen mit Kühen aufgewachsen ist
und von ihnen ernährt wurde.
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Somit
wurde für die Hindus die Kuh zur Mutter allen Lebens, und das
Füttern einer Kuh gilt bis heute als Bestandteil der Krishna-Verehrung.
Sie laufen frei auf den Straßen herum und suchen Futter, niemand
darf sie behindern. Sie gehören niemandem, sie gelten als heilig
und dürfen nicht geschlachtet werden.
Wer eine Kuh tötet, hat nach hinduistischem Glauben einen Mord
begangen und muss mit einer schweren Strafe rechnen. |
Vor etwas 6500
Jahren begannen die Menschen, Rinder
als Haustiere zu
halten und es wurden unsere heutigen Rinderrassen gezüchtet. |
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Die Fähigkeit
des Rindes, große Lasten zu tragen und Pflüge zu ziehen,
gab der Ackerbauernkultur eine völlig neue Dimension.
Heutzutage liefert das Rind jedoch vorwiegend Nahrung: Milch
und Fleisch... |
Mit einem Gewicht von mehr
als 600 kg bewegen sie sich langsamer als Menschen (normale
Geschwindigkeit 3 km/h) |
Das Rind
ist ein Herdentier mit ausgeprägtem
geselligen Verhalten. |
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Sie haben wenig Gesichtmuskulatur und keine Möglichkeit
zu
mimischen Ausdrucksmöglichkeiten.
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An
der Stellung des Kopfes
und der Hörner ist ersichtlich, ob das Tier droht oder
freundlich gestimmt ist.
Wenn Rinder drohen, halten sie Kopf und Hörner gesenkt,
so wie ein Kampfstier. Wenn sie einen Feind beeindrucken wollen,
zeigen sie ihm die Körperseite, so dass sie möglichst
groß und stark aussehen. Wenn sie wütend sind,
scharren sie mit den Hufen im Boden.
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Sie sehen nicht
sehr gut, aber sie hören und riechen umso besser. |
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Kühe
können einmal pro Jahr Kälbchen bekommen. Meist ist es
nur ein Junges, ganz selten kommen Zwillinge zur Welt. Sechs bis
acht Wochen vor der Geburt wird die Mutterkuh nicht mehr gemolken.
Weibliche Rinder werden, nachdem sie
das erste mal gekalbt haben, als Kuh bezeichnet. 9 Monate wächst
das Kalb im Mutterleib heran und wiegt bei der Geburt ca. 35 kg.
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Rinder werden bis zum Alter von
5 Monaten, unabhängig ihres Geschlechts, als Kälber
bezeichnet. |
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In den ersten Monaten
braucht ein Kalb täglich 5 bis 8 Liter Milch |
Wenn es 6 Monate
alt ist, frisst es Gras, Heu oder Getreide. |
Rinder rupfen mit ihrer
rauhen, muskulösen Zunge gierig große Mengen
an Gräsern und Kräutern in sich hinein um später
den Nahrungsbrei im Liegen
oder Herumstehen erneut durchzukauen. Sie sind in der Lage sogar
holzige Futterpflanzen, wie Sträucher, Baumzweige und Äste
zu verwerten. |
Als Überbleibsel
alter Stierkulte gibt es heute immer noch Stierkämpfe
in Spanien, Portugal, Mexiko, Frankreich, obwohl sich immer mehr
Menschen dagegen aussprechen und einige Organisationen schon erste
Schritte gegen dieses blutige, archaische Spiel unternommen haben. |
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