Ende des 18. Jahrhunderts war eine kopflose Büste aus Weidengeflecht der Vorgänger der Schaufensterpuppen. Den Torso schickten reiche Damen ihrem Schneider, der an diesen Modellen (mit den entsprechenden Maßen der Kundinnen) die Kleider immer wieder anprobieren konnte.

Mitte des 19. Jahrhunderts,
mit Entstehen größerer Warenhäuser und Schaufenster, entwickelten
sich
dann auch die SCHAUFENSTER-Puppen, wurde aus der Büste ein vorerst noch kopfloser Körper aus Pappmachée,
Gips, Holz, oder Wachs.


Um die Wende zum
20. Jahrhundert
wurden auch Köpfe, Decolletés und
Arme modelliert, und später - aufgrund der immer stärkeren
Scheinwerfer im Schaufenster - löste eine weiche und hitzebeständige Mischung aus Gips und Gelatine das Wachs ab.


Die Gesichtszüge
der ersten Schaufensterpuppen
waren vornehm und gepflegt, lächelnd,
während die männlichen Figuren
mit einer steinernen Mimik
gezeigt wurden.

 

 

 

 

Sie sollten Vorbildcharakter haben und wirken, wie man selbst gern sein wollte.


Die Figuren beeindrucken durch ihre natürliche und menschliche Auusstrahlung



Schon Émile Zola, Romancier des 19. Jahrhunderts, war begeistert vom
"Paradies der Damen": "Über dem runden Busen der Schaufensterpuppen
bauschte sich der Stoff, die kräftigen Hüften hoben die Zartheit der Taille stärker hervor ... und die Spiegel zu beiden Seiten des Schaufensters reflektierten und vervielfachten sie ins Endlose in einem wohlberechneten Spiel, bevölkerten die Straße mit diesen schönen verkäuflichen Frauen."

In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Puppen den Filmstars nachgebildet, üppige Kurven, vollbusig wie Brigitte Bardot, Gina Lollobrigida, bis in den 60er Jahren sich das magere Fotomodell Twiggy als Trend durchsetzte.
In den 80er Jahren ähnelten sie Diven aus den Serien wie "Dallas" und "Denver-Clan",
in den 90er Jahren begann sich der Trend der kopflosen, nüchternen Figuren durchzusetzen, Plexiglas-Figuren, bei denen nichts von der getragenen Garderobe ablenkt.
Heutzutage
gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten: Puppen mit und ohne Kopf, weiße, hautfarbene und dunkelhäutige Typen, für jede Verkaufsbranche die passenden Modelle (nur Hände, Décolletés, Beine usw.).

Die Kreativität bei der Gestaltung der Schaufensterdekoration, die Arrangements zu Stand-Bildern, sollen zum Stehenbleiben anregen, zum Neugierig-Machen auf die Waren-Welten im Inneren.





Manche Schaufensterpuppen sind aber richtige Kunstwerke mit individuellen Gesichtszügen und Merkmalen, so dass so eine Puppe fast schon als lebendes Original angesehen werden kann und eine eigentümliche Anziehungskraft ausübt.


Ich bin was ich bin

bin Frau
bin ich
bin mir nah
bin mir fern
bin mir verloren
bin aufgehoben
bin gefangen
bin frei
bin Lust
bin Frust
bin Gedanke
bin Traum
bin ich-in dir
bin du-in mir
bin Freundin
bin Schwester
bin Feuer und Flamme
bin Asche
bin Bruchstück
gebrochen aus Sterngestein


Annemarie Schnitt



 

 

 

 

 

 

 

Dreh dich ab und zu um -
vielleicht hast du dein Glück übersehen!

 

Edith Tries






ENERGIESPARMASSNAHME

Ab sofort
bin ich
nur noch
ich.
Alles andere
ist mir
auf die Dauer
zu anstrengend.

Ernst Ferstl

 

 

 

Etwas in
mir
ist jung geblieben
bewegt sich auf
leichten Füßen
streckt sich zur Sonne
schwimmt gegen den Strom
hält mir die Stange
beim Sprung über die Zeit

Annemarie Schnitt


die Menschen
ziehen dich aus
mit ihren Blicken
ihren Fragen

die Menschen
machen dich müde
mit ihren Worten
hinter deinem Rücken

doch glaube mir
die Menschen sehen dich gar nicht
denn sie sehen immer nur
sich selbst

Engelbert Schinkel


Sage "Ja" zu dir und
deinen Eigenarten.
Nur dann gehst du deinen Weg.

Edith Tries

 

 




Mut zur Veränderung
bringt Farbe ins Leben.

Edith Tries



 

Gefühlsausdruck

Natürlich
lassen sich
auch unsere
tiefsten Gefühle
in Worte fassen.
Aber es sind
dann eben
nur noch
Worte.

Ernst Ferstl


ENDLICH

Deine umwerfende
und entwaffnende
Aufrichtigkeit
hat mir
–endlich–
die Maske
vom Gesicht gerissen.

Jetzt darf
und kann ich
–endlich–
so sein,
wie ich bin.

Ernst Ferstl




Mehr geht nicht

als aufrecht zu gehen
vom Mut getragen
du selbst zu sein
Schritt um Schritt
den Blick zu schärfen
für die Fähigkeit
zum aufrechten Gang

Annemarie Schnitt




Einfach, oder?

Ich liebe
dich.
Du liebst
mich.
Wir lieben
uns.

So einfach
ist das.

Leider
nicht.

Ernst Ferstl


Heimweh

Ich hab'oft Heimweh
nicht nach einem Ort
nach alten Bäumen
oder der Straße.
in der ich als Kind
gespielt hatte
nein
ich hab' oft Heimweh
nach mir selbst

E. Schinkel


Grübeleien
machen nicht nur
den Kopf
sondern auch
das Herz
schwer

Edith Tries




Besinnung
auf sich selbst
öffnet
den Blick
für die
wesentlichen Dinge.

(c) Edith Tries





Meine weiteren
Schaufensterpuppen-Fotos:  hier
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